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Was macht einen guten Katzensitter aus?

Bild: Trinity mit Federangel

Nachdem ich selbst seit Dezember 2013 in der mobilen Katzenbetreuung tätig bin, möchte ich gerne ein paar Tipps geben, worauf Sie bei der Auswahl Ihres Katzensitters achten sollten.

 

Zunächst einmal bewegen wir uns beim Catsitting in einem Bereich, in dem oft Schwarzarbeit anzutreffen ist. Sobald aber eine Gewinnerzielungsabsicht besteht, unterliege ich der Gewerbepflicht und habe mein Gewerbe mit Ausnahme der Freien Berufe anzumelden. In der Folge habe ich z.B. für meine erbrachten Leistungen eine Rechnung auszustellen. Hier sind wir schon bei

 

 

Punkt 1:

Ein guter Catsitter stellt Ihnen unaufgefordert eine Rechnung über die von ihm erbrachten Leistungen aus. Außerdem erfolgt die Zahlung unbar, sodass sie diese Kosten bei Ihrer Steuererklärung unter haushaltsnahen Dienstleistungen geltend machen können, was zu einer direkten Steuererstattung von 20 Prozent der Arbeitskosten führt.

 

Punkt 2:

Bevor der Katzenbetreuer überhaupt tätig wird, stellt sich dieser Ihnen zunächst einmal in einem unverbindlichen und kostenlosen Erstgespräch vor, damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben und in aller Ruhe überlegen können, ob Sie demjenigen auch tatsächlich Ihren Hausschlüssel aushändigen und Ihre Katze anvertrauen möchten.

 

So ein unverbindliches Erstgespräch macht der Catsitter natürlich auch nicht ganz uneigennützig. Schließlich möchte auch er Sie, Ihren Haushalt und Ihre Katze kennenlernen, damit er für sich prüfen kann, inwiefern die Betreuung Ihrer Katze für ihn in Frage käme.

 

Punkt 3:

Nimmt sich der Catsitter Zeit für das Vorstellungsgespräch, um sich gegenseitig kennenlernen zu können? Interessiert er sich für Ihre Katze? Wie verhält sich Ihre Katze? Kommuniziert der Katzenbetreuer auf "Augenhöhe" mit Ihrer Samtpfote oder kann er gar kätzisch?

 

Punkt 4:

Welche Berufserfahrung und Qualifikationen weist der Katzensitter auf? Bildet er sich weiter? Auch wenn es sich "nur" um eine Katzenbetreuung handelt, so sollte es doch eine Selbstverständlichkeit sein, dass man sich für seine Arbeit interessiert und stets bemüht ist, etwas hinzuzulernen.   

 

Punkt 5:

Wie verhält es sich mit einer Hütehaftpflichtversicherung? Auch eine Betriebshaftpflichtversicherung ist vonnöten.

 

Punkt 6:

Wie ist der Katzenbetreuer zeitlich eingespannt? Übt er die Betreuung neben einer Vollzeitbeschäftigung aus? Ist es für den Catsitter überhaupt zeitlich machbar, mit der zu betreuenden Katze im Ernstfall zum Tierarzt zu gehen?

 

Punkt 7:

Ist der Katzensitter ausgebucht oder sind die Rahmenbedingungen für ihn nicht stimmig, dann lehnt er einen Auftrag ab.

 

Punkt 8:

Die Katzenbetreuung schließt mit Ihnen einen schriftlichen Vertrag ab. Das dient nicht nur Ihrer Absicherung, sondern auch der Absicherung des Katzenbetreuers.

 

Punkt 9:

Der Katzensitter lässt sich gerade bei Neukunden alle für die Betreuung relevanten Details exakt erklären und macht sich insbesondere in einem Mehrkatzenhaushalt ggfs. Notizen, wie z.B.:

  • Welche Katze bekommt welches Futter?
  • Wo wird der Futtervorrat aufbewahrt?
  • Wo sind die einzelnen Fütterungsplätze, wo die Wasserschalen?
  • Wie viele Katzentoiletten gibt es und wo stehen diese?
  • Wo ist die Streu zum Nachfüllen?
  • Wo stehen die Transportkörbe für den Fall, dass ein Tierarztbesuch erforderlich werden sollte?
  • Wer ist der Haustierarzt? Ist die Katze gesund?
  • Gibt es Besonderheiten, die ich zu beachten habe?
  • usw.

Punkt 10:

Der Katzenbetreuer kommt zuverlässig jeden Tag zu Ihrer Katze, um diese zu versorgen und sich mit ihr zu beschäftigen. Hier zeigt sich auch, dass so ein Betreuungsbesuch nicht innerhalb von 20 Minuten erledigt sein kann. Und schon gar nicht, wenn mehrere Katzen in einem Haushalt leben.

 

Tipp:

Bitten Sie Ihre Nachbarn, ein Auge darauf zu haben, ob der Catsitter tatsächlich jeden Tag kommt. Vielleicht schaut auch mal jemand gelegentlich vorbei, um nach dem Rechten zu sehen, gerade wenn Sie den Katzensitter das erste Mal engagiert haben. 

 

Punkt 11:

Auch ist es kein Problem für einen guten Katzensitter, wenn Sie eine oder mehrere Kameras in Ihrem Haushalt installiert haben, um sehen zu können, was Ihre Katze und evtl. auch der Catsitter so macht.

 

Punkt 12:

In regelmäßigen Abständen gibt Ihnen der Katzenbetreuer Bescheid, wie es Ihrer Katze geht. Bei evtl. Rückfragen oder gar Problemen nimmt er zeitnah Kontakt mit Ihnen auf. Deshalb ist es für einen zuverlässigen und kompetenten Catsitter äußerst wichtig, dass Sie kurzfristig erreichbar sind.

 

Punkt 13:

Ein guter Katzenbetreuer wirft nach getaner Arbeit weder den Schlüssel in Ihren Briefkasten noch lässt er diesen in Ihrer Wohnung liegen, sondern bringt Ihnen Ihren Schlüssel zurück, nachdem Sie auch tatsächlich wieder daheim angekommen sind. Was macht denn Ihre Katze, wenn Sie nicht wie geplant nach Hause kommen, sondern erst einen oder zwei Tage später?

 

Punkt 14:

Alles hat seinen Preis, auch eine gute und zuverlässige Katzenbetreuung. Was für einen Stundenlohn haben Sie als Arbeitnehmer und welche Kosten trägt außerdem noch Ihr Arbeitgeber? Kann ein Catsitter, der dem Anforderungsprofil voll und ganz entspricht, gute Arbeit leistet und davon leben möchte oder muss, tatsächlich von beispielsweise € 13,00 je Betreuungsbesuch leben? Ich glaube nicht und ich meine, es hat insgesamt auch etwas mit Wertschätzung zu tun, jeden für seine Leistung angemessen zu entlohnen. Sie möchten das doch auch, oder?

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Kommentare: 2
  • #1

    MoBa (Sonntag, 07 August 2022 16:07)

    „ Punkt 11:
    Auch ist es kein Problem für einen guten Katzensitter, wenn Sie eine oder mehrere Kameras in Ihrem Haushalt installiert haben, um sehen zu können, was Ihre Katze und evtl. auch der Catsitter so macht.“

    Richtig, ABER hier sollte dringend erwähnt werden, dass der Katzenhalter dazu verpflichtet ist, dem Katzensitter mitzuteilen, dass und wo Kameras in der Wohnung stehen. Andernfalls handelt es sich um illegale Personenüberwachung und die ist zurecht strafbar!
    Sowas sollte in einem derartigen Blogeintrag nicht unerwähnt bleiben.

  • #2

    KatzMama (Montag, 08 August 2022 12:11)

    Hallo MoBa,

    bitte sich nicht hinter irgendwelchen Namenskürzeln verstecken, ansonsten werden die Beiträge hier gelöscht.

    Haben Sie nichts zu verbergen, dann ist es Ihnen doch egal, ob jemand Kameras installiert hat oder nicht, um sein Haus, seine Wohnung, seinen Grund und Boden zu überwachen. Glauben Sie nicht, Sie werden über Ihr Mobiltelefon überwacht und kontrolliert, ohne dass Sie es merken? Denken sie mal darüber nach.

    Sind Sie selbst Catsitter, so bleibt es ja Ihnen überlassen, Ihren Kunden entsprechend abzustrafen, wenn er auf Kameras zur Überwachung seiner Katzen im Falle seiner Abwesenheit zurückgreift und der Katzensitter dabei evtl. auch mit auf's Bild gerät. In dem Beitrag steht evtl., d.h. wenn Sie zufällig ins Bild geraten, dann wurden Sie eben auch evtl. dabei gesehen, was Sie so machen.