· 

Du fehlst mir so sehr!

Bild: Ronja

Vergangenen Donnerstag stand fest, dass Ronja dieses Mal, wie so viele Male zuvor in ihrem Leben, nicht mehr geholfen werden kann. Ihre Leber und Niere, wahrscheinlich auch die Bauchspeicheldrüse, hatten sich im Laufe ihres Lebens erschöpft. Wir konnten nichts mehr für sie tun, außer für sie da zu sein und sie bis zum Schluss zu begleiten. Schnell stand fest, dass wir, falls möglich, auf Euthanasie verzichten möchten und Ronja in ihrem Tempo daheim im Kreise ihrer Liebsten in Ruhe sterben darf. Eine Tierärztin aus der Umgebung war bereit, im Notfall Ronja zu Hause zu euthanasieren. 

 

In der Nacht von Samstag auf Sonntag, am 17.12.2017, ist Ronja dann um 1.35 Uhr friedlich daheim eingeschlafen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass letztendlich keine Euthanasie erforderlich war und alles so friedlich und würdevoll verlaufen ist. Eine große Hilfe waren uns Herr Dr. Eickhoff, Herr Domhardt und Frau Keller-Stenger.

Ganz besonders dankbar bin ich dafür, dass Ronja so viele Jahre bei uns bleiben durfte und erst im Alter von 20 Jahren gestorben ist.  Als ich Ronja im Alter von drei Jahren bei mir aufgenommen habe, war sie dem Tode geweiht und ihr Leben konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Es folgten zwei schwere Jahre mit vielen Tierarztbesuchen und einem 14-tägigen Aufenthalt in der Uniklinik Gießen. Ronja litt u.a. zeitlebens an einer Futtermittelunverträglichkeit und bekam die ersten zwei Jahre, in denen sie bei mir lebte, täglich Kortison. Erst viel später durch das Barfen konnte ihr dauerhaft geholfen werden.

 

Mitte 2006 dann wurde Ronja stationär in der Uniklinik München aufgenommen. Ihr Sprunggelenk des rechten Hinterbeinchens war wohl in ihren ersten ein oder zwei Lebensjahren gebrochen, nicht fachgerecht versorgt worden und im Laufe der Jahre arthrodiert. Niemand wusste davon oder bemerkte es, erst als Ronja vor Schmerzen das Beinchen schonte. Erstaunlich und erschreckend, wie gut Katzen Schmerzen kompensieren können. Fünf lange Monate verbrachte Ronja in der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Ihr Beinchen wurde zunächst gelenkerhaltend von Frau Prof. Dr. Matis operiert. Leider war Ronjas Knochensubstanz so schlecht, dass trotz eines einige Tage später angelegten Fixateur externe das Sprunggelenk Wochen später in einer weiteren Operation versteift werden musste. Vier Monate nach ihrem ersten Klinikaufenthalt in München musste Ronja noch einmal für einen zweiten Klinikaufenthalt dorthin. Eine Fistel hatte sich an dem versteiften Beinchen gebildet, ein Teil des Knochens lag nun offen und die Metallplatte musste entfernt werden, was ursprünglich so nicht vorgesehen war.

 

Im Januar 2016 dann die Insulinüberdosierung durch den Behandlungsfehler einer Tierärztin. Auch das hatte Ronja überstanden, obwohl sie wochenlang schwer in den Seilen hing. 

 

Im November 2016 erkrankte Ronja an einer Darmentzündung. Auch das bekamen wir wieder in den Griff. 

 

Das Jahr 2017 verlief dann zunächst relativ gut. Ronja merkten wir zwar schon ihre fast 20 Lenze an, aber ansonsten machte sie einen recht fitten Eindruck. Noch am Sonntag vor ihrem Tod sprang sie auf ihren Lieblingsplatz hoch. Wir merkten ihr nichts an. Erst tags darauf hatte ich das Gefühl, Ronja verändere sich, ihr Ende könne nahen. 

 

Ronja war eine ganz besondere und bemerkenswerte Katze. Sie war eine Kämpfernatur und hat sich nicht unterkriegen lassen, immer gut aufgelegt und eine kleine Plaudertasche, die sich so gerne mit mir unterhalten hat. Bis zum Schluss. 

 

Ronja, du fehlst mir so sehr!

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Katja (Dienstag, 19 Dezember 2017 18:08)

    Es tut mir so unendlich leid mein aufrichtiges tierisches beileid��� du hast das so toll geschrieben sie erinnert mich an Selina... Ohmann war sie hübsch❤❤ ich denke an Ronja und nehme sie ins Gebet mit auf❤❤❤ alles alles Liebe und trotzdem schöne Weihnachten trotz all der trauer�

  • #2

    Petra heißel (Freitag, 22 Dezember 2017 18:38)

    Oh Frau Gysin, das tut mir sehr leid. Sie wird aber bestimmt immer bei Ihnen sein. Und es geht ihr jetzt besser.
    Liebe Grüße