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Wie ich zum Barfen kam

Bild: Kater Wotan nascht vom Barf

Im August 2014 begann ich damit, unsere zu dieser Zeit acht Samtpfoten auf B.A.R.F. (Biologisch artgerechte Rohfütterung) umzustellen. Grund dafür waren die damals 16-jährige Pinta (gest. 23.07.2015), bei der im März 2014 eine chronische Pankreatitis diagnostiziert worden war, und Morpheus, der im Februar 2014 an einer chronischen Niereninsuffizienz gestorben ist. Seit Ende 2014 werden unsere Katzen gebarft. Gerade bei Pinta war es ein harter Weg gewesen, da sie doch ausgesprochen mäkelig und zeitlebens wie ihre sieben Artgenossen ausschließlich mit Trockenfutter und Nassfutter ernährt worden war. 

Das hierfür erforderliche Wissen habe ich mir in dem Onlinekurs "Katzen barfen - die Einführung", der von Katzvard angeboten wird, angeeignet. Der Kurs begann im Oktober 2014 und endete im Dezember 2014 mit einer theoretischen und einer praktischen Prüfung. Durch diese Weiterbildung bin ich jetzt in der Lage, Rezepte für unsere Stubentiger selbst zu rechnen. Anschließend nahm ich an dem Kurs "Katzen barfen - die Fortsetzung" teil. Im September 2015 folgte dann der Kurs "Katzen barfen bei Krankheiten".

 

Durch die Umstellung von industriell gefertigtem Futter auf selbstgemachtes B.A.R.F. hatte sich Pintas Gesundheitszustand ein Jahr nach  der Diagnosestellung chronische Pankreatitis wesentlich verbessert. Die Pankreatitis schien ausgeheilt zu sein und Pinta hatte auch wieder an Gewicht zugenommen. Während dieser Zeit wurde mir klar, dass ich grundlegende Fehler in der Ernährung meiner Katzen gemacht habe. Statt diese artgerecht zu ernähren, habe ich ihnen fertiges Nass- und Trockenfutter angeboten. Insofern hatte ich die ganzen Jahre über der Futtermittelindustrie und den Tierärzten vertraut und mir keine Gedanken darüber gemacht, ob Dosen- und Trockenfutter wirklich das Richtige für eine Katze sind. Zwischenzeitlich habe ich gelernt, dass die Zusammenstellungen von Fertigfutter von keiner Behörde auf Aspekte wie Ausgewogenheit oder den gesundheitlichen Nutzen hin überprüft werden. Allein der Halter ist dafür zuständig, dass sein Tier bedarfsgerecht ernährt wird.

 

Nachdem Morpheus an chronischer Niereninsuffizienz gestorben war, ist mir bewusst geworden, dass Trockenfutter gar nichts für eine Katze ist. Denn zu jeder Portion Trockenfutter, die die Katze isst, müsste sie ungefähr die dreifache Menge an Wasser aufnehmen, um nicht zu dehydrieren und somit auf Dauer ihre Nieren zu schädigen. Meine Katzen haben nie solche Mengen an Wasser getrunken. Die Katze als ursprüngliches Wüstentier hat nur ein geringes Durstempfinden und ist sehr trinkfaul. In der Natur nimmt sie die Flüssigkeit über ihre Beutetiere, die zu ca. 80 % aus Wasser bestehen, auf. Eine ausschließlich in der Wohnung gehaltene Katze hat diese Möglichkeit nicht. Wird eine Katze viel oder hauptsächlich mit Trockenfutter ernährt, so ist sie permanent dehydriert, was zu einer Schädigung der Nieren führt. Und gerade Morpheus mit seiner chronischen Niereninsuffizienz habe ich treu und brav die vom Tierarzt verordnete Nierendiät, die aus Trockenfutter bestand, gefüttert, was im Nachhinein betrachtet noch schneller zu seinem Tod geführt hat. Das Ganze tut mir ausgesprochen leid und würde ich mit meinem heutigen Wissen nicht mehr machen.

 

Eine Ernährungsberatung Ende Juli 2014 veranlasste mich dann endgültig zum Umdenken. Auf der Stelle räumte ich das ganze Trockenfutter weg und bot neben hochwertigem Nassfutter, das ich schon die ganzen Jahre über gefüttert hatte, zusätzlich noch rohes Fleisch an. Der Fleischanteil wurde mit der Zeit immer mehr und die Menge an Nassfutter immer weniger, bis ich schließlich Ende 2014 bei der selbst zubereiteten rohen Fleischmahlzeit angelangt war. 

 

Unsere Katze ist nun mal ein Karnivore, ein Fleischfresser, auch wenn sie mittlerweile domestiziert worden ist, die ihre Beutetiere roh mit Fell, Federn, Knochen, Blut und Verdauungstrakt (mit einem minimalen pflanzlichen Anteil) verspeist. Und genau so sollte im Idealfall die Nahrung unserer Hauskatze aussehen. Natürlich ist es nicht jedermanns Sache, Eintagsküken, Mäuse und sonstige Nager seinem Liebling anzubieten. Handelt es sich um eine Freigängerkatze, so hat sie die Möglichkeit, hin und wieder eine Maus zu erbeuten und diese anschließend zu verspeisen. Eine reine Wohnungskatze hingegen nicht. Um so wichtiger ist es, dass auf deren Speiseplan, möchte man auf Fertigfutter nicht verzichten, ausschließlich hochwertiges Nassfutter steht. Dasselbe gilt natürlich auch für Katzen mit Freilauf. Trockenfutter sollte nicht im Futternapf der Katze zu finden sein. 

Ganz wichtig ist mir noch an dieser Stelle darauf hinzuweisen, der Katze die Möglichkeit zu geben, jederzeit Wasser aufnehmen zu können. Stellen Sie den Wassernapf bitte nicht unmittelbar neben den Futternapf, da Katzen in der Natur nicht an der Stelle trinken, an der sie ihre Beutetiere essen. Verteilen Sie am besten mehrere Wassernäpfe in der Wohnung. Alternativ gibt es auch sehr schöne Trinkbrunnen für Ihre Katze. 

Bild: Handgetöpferter Trinkbrunnen für Katzen

Beleuchteter Trinkbrunnen

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